Ein heiter-entspanntes Jubiläumsfest
Eine friedvolle, heiter-entspannte und von gegenseitiger Akzeptanz geprägte Atmosphäre liegt hier immer in der Luft – draußen im idyllischen Garten und drinnen in den drei offenen Wohngruppen. Dies konnten die Bewohnerinnen und Bewohner, die Angehörigen, die hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie die Ehrengäste auch am Jubiläumstag spüren. Es gab viel Zeit zum Verweilen bei Kaffee und Kuchen, für Begegnung und Gespräche. Die offiziellen Grußworte waren kurz und herzlich. „Es ist ein besonderer Ort“, betonte Stefanie Locher, Geschäftsführerin der Heilig-Geist Leben im Alter gGmbH, in ihrer Ansprache.
Viel Platz und Personal
Mit wenigen Worten umriss sie die Besonderheiten dieses Domizils für Menschen mit Demenz: Die Wohngruppen haben hier nur zehn Plätze, es gibt viel Platz und große Küchenbereiche. Schon ihr erster Eindruck sei gewesen, dass sich die Menschen hier sehr wohlfühlen. „Das geht nur mit ganz viel Unterstützung“, sagte Locher und dankte allen Beteiligten und Förderern.
„Unglaublich wertvolle Einrichtung“
Beindruckt von dieser Facheinrichtung zeigte sich auch der Wolfegger Bürgermeister Peter Müller: „Dies ist eine unglaublich wertvolle Einrichtung“, und fügte hinzu „Ich bin glücklich und froh, dass wir sie in unserer Gemeinde haben. Man merkt das Besondere und das Menschliche, das hier gelebt wird.“ Dafür dankte er herzlich und ermunterte, so weiterzumachen: „Sie machen einen tollen Job und eine wertvolle Arbeit“, lobte er.
Das Person-Sein ermöglichen
Einrichtungsleiterin Alexandra Büchler und Verena Kappler, Leitung der Pflege, stellten das Konzept des Hauses vor. „Mensch-Sein und Person-Sein wird hier ganz eindeutig gelebt“, stellte Verena Kappler fest. Trost, Bindung, Einbeziehung, Beschäftigung und Identität seien grundlegende seelische Bedürfnisse. „Unser Personal ist den ganzen Tag in Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, um dieses Bedürfnis nach Liebe zu befriedigen“, erläuterte sie. Es erfordere ein hohes Maß an Empathie, Wertschätzung und Authentizität, um sich ganz auf den jeweiligen Menschen einzulassen, ihn wahrzunehmen und sein „Person-Sein“ zu ermöglichen.
Ressourcen erhalten und wecken
Alexandra Büchler nannte dazu konkrete Beispiele. Wenn ein Bewohner mittags noch im Schlafanzug sein möchte, dann dürfe er das. Wenn jemand gerne seinen Mittagsschlaf im Garten unter einem Baum macht, dann bekomme er noch eine Decke dazu. Dieses „Zulassen“ ermögliche Autonomie, erklärte Büchler. Ziel sei es letztlich, Ressourcen zu erhalten und zu wecken. Sie habe sogar schon erlebt, dass verloren geglaubte Fähigkeiten wieder zum Vorschein kamen, zum Beispiel selbstständiges Essen am Tisch. Dieses Konzept umzusetzen, sei nur gemeinsam möglich – mit den Mitarbeitenden, den Ehrenamtlichen, den Seelsorgern und den Angehörigen.
Wohltuende Atmosphäre
In einem Gedicht fasste der Betreuer Benjamin Ottka das Wesentliche des Domizils für Menschen mit Demenz nochmals auf humorvolle Weise zusammen. Ein Vers lautet: „Es ist ein Ort zum Verweilen und, um schöne Momente zu teilen.“ Die Gäste des Jubiläumstages nutzten die Möglichkeit gerne und genossen die wohltuende Atmosphäre.